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Eine Kreativ-Agentur erfindet sich neu

Eine Kreativ-Agentur erfindet sich neu

29 September, 2021

Rebranding

Alles über das Rebranding der wohl jüngsten Agentur

Im Mai 2020 wurde die Kreativ-Agentur Ostwerk neu geboren. Zu einem neuen Standort im 1. Wiener Gemeindebezirk kamen sorgfältig ausgewählte Team-Mitglieder und ein brandneues Konzept – innen wie außen.

Alles begann mit dem Ostwerk-Gründer und -Geschäftsführer Tunahan Orucoglu. Der gebürtige Tiroler mit Background im Social Media-Management und Webdesign baute über zwei Jahre die Marke Ostwerk zusammen mit Freelancern auf. 2021 war es dann schließlich soweit: Ostwerk war dazu bereit, sich zu positionieren, neu zu erfinden, neu aufzustellen. Der damalige Auftritt von Ostwerk erinnerte an eine Online-Agentur mit sehr technischem und wenig kreativem Background. Die serifenlose Schrift war kombiniert mit einem schwarz-blauen Bild-Logo, welches wie ein Kompass gen Osten zeigte. Die Leistungen waren sehr onlinelastig und die Inhalte fachlich beschreibend.

Der erste Schritt in einem Rebranding liegt wohl darin, sich erst einmal gegenseitig kennenzulernen. Schnell kamen wir auf einen grünen Zweig: Wir wollen kreativ und jung, gleichzeitig seriös wirken – und natürlich anders als alles bisher Gesehene. Unsere persönliche goldene Mitte visualisierte sich also in klassischem Schwarz & Weiß mit einem Akzent in Gelb. Dieses vermittelt Charakter und gibt der Marke Ostwerk Persönlichkeit. Weiter rundet es das Storytelling ab: Denn der Name Ostwerk nimmt nicht nur Bezug auf die Herkunft des Agenturgründers, sondern auch auf die Himmelsrichtung, in der die Sonne aufgeht. Denn erst Licht lässt uns sehen und verstehen. Und klare Kommunikation, die Wahrheiten vermittelt, ist das Um und Auf in jedem Projekt.

Die Typografie ist ein weiterer großer Baustein unseres Brandings. Wir haben uns hier für die zwei Schriften GT Sectra und GT Eesti der Type-Foundry Grille Type entschieden. Die mit Serifen bestückte GT Sectra kombiniert hier durch gezielt gesetzte Schnitte an den einzelnen Buchstaben die Schärfe eines Skalpellmessers mit dem Charakter der Federspitze in der Kalligrafie. Handgemacht und bodenständig mit moderner Schärfe sozusagen. Die GT Eesti ist hingegen eine freie Interpretation der sowjetischen Font „Zhurnalnaya Roublennaya“. In Kombination verkörpern diese zwei Fonts den Charakter von Ostwerk.

Das Logo von Ostwerk entwickelte sich somit aus den Glyphen der GT Sectra. Der Buchstabe Ø kommt aus den nordischen Ländern und kann im Deutschen am besten mit dem Laut „Ö“ übersetzt werden. Denn Ostwerk kommt zwar aus dem Osten, treibt sein Unwesen jedoch in Österreich und möchte darauf auch in den einzelnen Projekten Bezug nehmen. Die nun zum Signet umgewandelte Glyphe hat aber noch mehr Bedeutung. An diesem Punkt kommen wir zu unserem Claim „Brewing Brands“ – denn unser Antrieb und täglicher Begleiter ist Kaffee. Mit der richtigen Bohnenmischung und Zubereitung entsteht auch die perfekte Crema, die bei einer Tasse Kaffee über Genuss und simpler Zweckbefriedigung entscheidet. Genauso funktioniert die Vorgehensweise von Ostwerk: Ein Branding, Logo, Websites… Das kann jeder. Erst gewisse Details machen eine Marke charakteristisch, eigenständig und rund. Unser Signet steht deshalb auch für eine abstrahierte Kaffeebohne.

Unser Brandbook hält ab sofort diese und weitere detaillierte interne und externe Kommunikations-Vorgaben fest und ist eine Art Modul-Baukasten für jede weitere Kommunikations-Maßnahme. Das bringt uns zu unserem nächsten entscheidenden Schritt: die Website. Hier setzen wir auf fortschrittliche User Experience. Am besten sieht man sich das Ergebnis jedoch selbst an: www.ostwerk.at

Was unser Social Media-Auftritt, die Website und alle ostwerk’schen Kommunikations-Maßnahmen neben Farben, Schriften etc. gemeinsam haben, ist das Wording. Wir heißen zwar nicht Fröset und Birtna (Achtung, gefährliches Halbwissen: Bei Ikea werden Stühle mit männlichen und Vorhänge mit weiblichen schwedischen Vornamen versehen), sprechen unsere Kunden und Freunde dennoch mit du an. Außerdem bedienen wir uns einer der wohl ausgeprägtesten Unarten unserer Generation: dem Denglisch. Wir sind so. Ist so. Und auch irgendwie gut so, denn es macht Spaß. Und das ist wohl das Wichtigste an allem im Leben: Freude an dem, was man tut, und an dem, was man liest. So auch in unserer Kommunikation.

Wir könnten das Thema Rebranding fachlich natürlich noch detaillierter beschreiben, macht aber keinen Spaß :) – und außerdem verrät ein Zauberer niemals seine Tricks.

– September 2021, Julia Hofmann

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